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Fluomizin® 10 mg Vaginaltabletten. | Wirkstoff: Dequaliniumchlorid | Anwendungsgebiete: Behandlung der bakteriellen Vaginose | Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage und fragen Sie Ihre Ärztin, Ihren Arzt oder in Ihrer Apotheke | Stand: Aug. 2023

So erkennen Sie eine bakterielle Vaginose

Symptome & Diagnose einer bakteriellen Vaginose

Zwar handelt es sich bei Fluomizin um ein rezeptfreies Medikament, jedoch empfiehlt sich vor der Anwendung, dass eine Diagnose der bakteriellen Vaginose durch eine Ärztin oder einen Arzt gestellt wird. Es gibt bestimmte Symptome, die bei einer bakteriellen Vaginose üblich sind. Andere sprechen dagegen für eine vaginale Pilzinfektion.

Bakterielle Vaginose oder Scheidenpilz?

Eine bakterielle Vaginose ist nicht zu verwechseln mit einer vaginalen Pilzinfektion, auch Scheidenpilz genannt. Entsprechend unterschiedlich sind die Symptome einer Pilzinfektion und die einer bakteriellen Infektion.

In dem nachfolgend zur Verfügung gestellten Schnelltest haben Sie die Möglichkeit Ihre Symptome anzugeben. Die Befragung kann Ihnen dabei helfen, die Unterschiede zu erkennen und die Erkrankung besser einzuordnen.

Hinweis

Dieser Test kann eine ärztliche Diagnose keinesfalls ersetzen und dient nur der Vorbereitung auf Ihr Arztgespräch. Lassen Sie bei Krankheitsverdacht bitte grundsätzlich die Symptome von Ihrer Frauenärztin oder Ihren Frauenärzten abklären.


Schnelltest

1. Haben Sie Ausfluss?

2. Wie sieht der Ausfluss aus?

Dünnflüssiger, grau-weißlich gefärbter Ausfluss spricht für eine bakterielle Vaginose.

Krümeliger, weiß-gelblicher Ausfluss spricht für eine Pilzinfektion.

3. Riecht der Ausfluss unangenehm oder ist dieser eher geruchlos?

Geruchloser Ausfluss spricht für eine Pilzinfektion

Ausfluss mit „fischigem“ Geruch deutet auf eine bakterielle Vaginose hin.

4. Empfinden Sie ein Jucken im Intimbereich?

Jucken im Intimbereich ist ein Hinweis auf eine Pilzinfektion.

Besteht trotz anderweitiger Symptome kein Juckreiz im Intimbereich, deutet das auf eine bakterielle Vaginose hin.

5. Brennt es beim Wasserlassen?

Geht das Wasserlassen trotz anderweitiger Symptome ohne Probleme, könnte das für eine bakterielle Vaginose sprechen.

Brennen beim Wasserlassen kann auf eine Pilzinfektion hindeuten.

6. Ist Ihre Scheide im Bereich der Schamlippen gerötet?

Gerötete Schamlippen können auf eine Pilzinfektion hinweisen.

Sind die Schamlippen trotz anderweitiger Symptome nicht gerötet, kann das für eine bakterielle Vaginose sprechen.

Ihre Antworten sprechen alle für eine bakterielle Vaginose. Bitte sprechen Sie Ihren Gynäkologen darauf an!
Sämtliche Antworten sprechen für eine Pilzinfektion. Bitte suchen Sie Ihren Frauenarzt auf!
Das Fehlen von Ausfluss spricht tendenziell gegen eine Vaginalinfektion. Sollten Sie dennoch Beschwerden haben lassen Sie diese bitte durch Ihren Arzt abklären.
Ihre Symptome können leider nicht eindeutig zugeordnet werden. Lassen Sie die Beschwerden am besten von einem Facharzt abklären!

Bakterielle Vaginose: Symptome

Bakterielle Vaginose ist die häufigste mikrobiologische Störung des Scheidenmilieus. Scheidenpilz ist jedoch wesentlich bekannter in der Bevölkerung, weshalb viele Frauen bei den ersten Symptomen vorschnelle Schlüsse ziehen. Tatsächlich handelt es sich nur bei 34 % dieser Selbstdiagnosen um eine Pilzinfektion.

Die Symptome einer bakteriellen Vaginose unterschieden sind von denen einer Pilzinfektion. Bei beiden kommt es zu Scheidenausfluss, auch Fluor vaginalis genannt. Jedoch ist dieser bei einer bakteriellen Vaginose eher dünnflüssig und grau-weißlich. Zudem kann ein „fischiger“ Geruch der Scheide ein häufiges Symptom einer bakteriellen Infektion der Scheide sein.

Die folgende Aufstellung kann Ihnen helfen, die Unterschiede zu erkennen und die Erkrankung besser einzuordnen.

Bakterielle Vaginose

  • Grau-weißer, dünnflüssiger, homogener Ausfluss
  • Fischiger Geruch
  • Keine Rötung

Scheidenpilz

  • Gelblicher oder weißer, krümeliger Ausfluss
  • Geruchlos
  • Starker Juckreiz
  • Rötung im Bereich der Schamlippen
  • Brennen beim Wasserlassen

Hinweis

Diese Aufstellung dient nur Ihrer Orientierung. Lassen Sie bei Krankheitsverdacht bitte grundsätzlich die Symptome von Ihren Frauenärzten abklären.

Diagnose: Befund der bakteriellen Vaginose

Wie diagnostiziert die Ärztin oder der Arzt eine bakterielle Vaginose?

Je nach Land und Risikogruppe wird bei etwa 15-60 % der Frauen eine bakterielle Vaginose diagnostiziert, in Deutschland sind es etwa 7 % der Frauen die zur Vorsorge kommen. Insbesondere während der Schwangerschaft sollten Sie im Zweifelsfall lieber frühzeitig Ihre Gynäkologin oder Ihren Gynäkologen zu Rate ziehen. Das gilt auch, wenn keine gravierenden Beschwerden vorliegen.

Die behandelnden Ärzte haben mehrere Möglichkeiten, eine bakterielle Vaginose zu diagnostizieren. Bei der Diagnosestellung anhand sogenannter AMSEL-Kriterien gehen die Ärzte wie folgt vor:

  1. Messung des vaginalen pH-Werts
    Bei einer bakteriellen Vaginose ist der pH-Wert des Vaginalsekrets höher als 4,5.
  2. Beurteilung des Scheidenausflusses
    Ein dünnflüssiger, homogener Ausfluss spricht für eine bakterielle Infektion.
  3. Nachweis des Amingeruchs
    Der unangenehme Fischgeruch verdeutlicht sich bei Zugabe von 10 %iger Kalilauge zu einem Tropfen Vaginalsekret auf dem Objektträger-Ausstrich.
  4. „Schlüsselzellen“ (Clue-Cells)
    Für eine bakterielle Vaginose spricht außerdem der mikroskopische Nachweis von mindestens 20 % sogenannter Schlüsselzellen im Abstrich. Diese Zellen heißen so, da sie mit Bakterien übersät sind und so unter dem Mikroskop durch ihr besonderes Aussehen auffallen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten eine bakterielle Vaginose zu diagnostizieren

Hinweis

Eine bakterielle Vaginose liegt vor, wenn mindestens drei der vier Amsel-Kriterien erfüllt sind.